Texte
Die Heilung der jungen
Prinzessin
Es war einmal eine junge Prinzessin, sie
war
wunderschön, voller Sanftmut und guten Herzens. Ihre Augen waren
strahlend
blau, sie war blond und hatte wunderbare Aprikosenhaut. Ihr Teint war
von
vornehmer Art. Doch eines Tages beim Spielen, fingen ihre Haare Feuer
und
sie verbrannte sich das ganze Gesicht. Außerdem wurde sie noch
blind.
Wie traurig war sie, denn die anderen Menschen konnten es nicht
verbergen,
wie häßlich sie anzusehen war. Es wurde getuschelt und
geflüstert.
Seitdem schloß das Kind seine Lider für immer. Sein
Mädchen
war des Königs ganzer Stolz. Die Königin freute sich
über
das gute Herz ihrer Tochter und den Mut den sie bewies, wie sie mit dem
Unglück umging. Als sie 18 Jahre alt war, hörten ihre Eltern
von einem jungen Mann, der für seine Wundersalben bekannt war. Sie
ließen ihn gleich kommen. Als der junge Mann eintrat, saß
sie
am Brunnen im Innenhof. Die Sonne schien auf ihr blondes Haar und
glänzte
wie Gold. Er sah das Mädchen, nicht die Narben, er sah in ihrer
Ausstrahlung
das gute Herz, die Sanftmut und wie wunderschön sie war. Der junge
Mann holte seine Salbe heraus. Sie duftete nach Frühlingsblumen
und
lieblich. Er berührte zart ihre Wangen, sie wich zurück. Er
strich
ihr über die Stirn die Nase und das Kinn entlang. Er wurde ganz
schwach
und brach die Behandlung ab. Er kam aber wieder mit einer Wundersalbe,
die nun wie Maiglöckchen roch. Eines Tages bat er die Prinzessin,
sie töpfern zu dürfen. Sie willigte ein. Von dieser Figur
ging
ein Zauber aus. Es war unbeschreiblich. Sie wurde gebrannt. Der
König
wollte sie unbedingt behalten. Aber der Jüngling bat
inständig,
sie behalten zu dürfen. Der Vater des Mädchens willigte ein.
Die Narben waren gut zurückgegangen, aber noch nicht ganz
verheilt.
Der Mann verabschiedete sich, ohne einen Grund zu nennen und ging.
Daheim
stellte er die Figur ans Fenster. Täglich setzte er sich mit
seinem
Hocker davor und berührte Wangen, Stirn, Nase und Kinn mit
kostbaren
Salben. Die Prinzessin, trotzdem sie diesen jungen Mann sehr
vermißte,
fühlte Sie sich eng mit ihm verbunden und war heiter und
ausgelassen.
Die Narben waren ganz verheilt und sie war das schönste
Mädchen
im ganzen Reich. Aber ihre Augenlider ließ sie zu, denn sie war
immer
noch blind. Eines Tages war die Figur verschwunden. Von diesem Tag an
war
die Prinzessin traurig und zermürbt. Das merkten die Eltern und
riefen
den Wunderheiler wieder ins Schloß. Als er eintrat, saß sie
wieder im Innenhof am Brunnen. Wieder schien ihr Haar golden in der
Sonne.
Als er sie sah mit ihrer Pfirsichhaut und ihrem wunderschönen
Lächeln,
wurde ihm ganz flau im Magen. Er trat vor sie hin und packte eine
wundersame
Salbe heraus, deren Duft betörend und voller Leidenschaft duftete.
Er strich ihr zart über die Wangen, über Stirn - ihre Herzen
pochten - Nase und Kinn. Oh wie schön du bist, flüsterte er
und
hauchte so, daß sie es kaum hören konnte. Aber sie
hörte
es. Auch sie konnte sich kaum beherrschen. Als letztes tunkte er noch
einmal
in die Salbe und strich ihr zart über die Augen. Sie erschrak,
denn
diese hatte er noch nie vorher berührt. Vor Schreck öffnete
sie
ihre Lider. Sie blinzelte, denn das helle Sonnenlicht tat weh in ihren
Augen, aber sie konnte wieder sehen. Er berührte ihre Lippen und
sie
küssten sich. Was war das für ein Fest, als die Prinzessin
und
der Jüngling heirateten. Und sie lebten glücklich bis an ihr
Lebensende.
Gabriele Wolf, 2001
Botschaften der
Nächstenliebe
Leo und Eva gehen in die 4. Klasse und
auch
Dominik. Dominik mag keiner in der Klasse, da er immer so angibt. Eines
Tages ist Dominik längere Zeit nicht in der Schule. Leo bringt ihm
die Hausaufgaben und erfährt, dass Dominik sehr schwer krank ist
und
im Krankenhaus liegt. Leo erzählt es in der Schule. Alle sind sehr
betroffen. Die Lehrerin hat eine Idee, dass sie ihm eine Freude machen.
Eva kann total toll Flieger basteln. Sie machen alle einen Flieger und
jeder schreibt eine Botschaft drauf, wie: "Wir vermissen Dich, werde
bald
wieder gesund, Du fehlst uns in der Klasse." Sie verzieren die
Flugzeuge.
Leo und Eva gehen am Nachmittag ins Krankenhaus. Sie fragen die
Schwester,
ob Dominik schläft oder ob sie ihn mal besuchen dürfen. Sie
dürfen.
Sie öffnen die Türe einen Spalt und lassen die Flieger
hineingleiten.
Dominik ist sehr überrascht. Da erscheinen Eva und Leo und sagen
schöne
Grüße von der 4. Klasse, werde bald wieder gesund. Und
Dominik
beschließt "ich werde bald wieder gesund". Und als er wieder aus
dem Krankenhaus in der Schule ankommt, wird er mit einem Hallo
empfangen
und komisch: Er gibt gar nicht mehr so an, denn er wird ja auch so
gemocht.
Wem kannst Du eine Botschaft der
Nächstenliebe
senden? Ein Flugzeug, ein Herz, ein Brief, ein Zettel, ein Anruf ...
Gabriele Wolf, 2008
Willst du mein Freund sein?
Daniela ist 10 Jahre. Sie kommt nun bald
in
die 5. Klasse, in eine neue Schule. Daniela hatte nie viele Freunde und
fühlte sich alleine, sie wünschte sich ein Haustier und sie
bekam
einen Hund, aber auch er vermochte nicht das Loch zu füllen. Ja,
Mama
und Papa waren auch ganz nett, aber so ein richtig dicker Freund ...
Mama
nahm Daniela manchmal mit in die Kirche; nach der Kommunion war so ein
bisschen stille Zeit und Daniela wusste, dass das eine spezielle Zeit
für
Gott ist. Es war heute eine schöne Predigt und da kam
plötzlich
so ein Gefühl - es war keine Stimme, aber in ihr stieg es so hoch:
"Willst Du meine Freundin sein." Die Freundin vom lieben Jesus? Ja, ich
will Dein Freund sein. Ich will dabei sein wenn Du spielst und tobst,
wenn
Du traurig oder lustig bist, wenn Du Dich langweilst oder aktiv bist,
wenn
Du streitest oder Freude machst, ich will immer bei Dir sein, kam die
Stimme
in ihr hoch. Daniela setzte sich ganz baff vom Knien zurück in die
Bank. Ja, sie wollte einen Freund, mit dem sie alles teilen, alles
sagen,
alles erzählen konnte. Das gefiel ihr. Sie hatte einen Freund und
sie ging nun gerne in die Kirche; sicher, Jesus war überall ab nun
dabei, aber in der Kirche bekam sie Impulse und sie freute sich auf die
Kirche, auf den Pfarrer und manchmal hatte sie so ein warmes
Gefühl
im Herzen und dann sagte sie Jesus: "Komm in mein Herz, ich mache es
Dir
dort ganz schön. Danke dass Du mein Freund bist." Inzwischen hat
Daniela
viele Freunde, aber einen ganz speziellen und er hatte sie noch nie
enttäuscht
und wenn doch mal was nicht passte, sagte sie es Jesus und sie wusste
er
würde sie verstehen. Und ihr war es so, als wollte Jesus erst ihre
Freundschaft, bevor er sie mit vielen anderen Freunden segnete.
Gabriele Wolf, 2008
Letzte Änderung
dieser
Seite: 23. Juni 2011